Franchise-Eignung und Franchise-Attraktivität

 

Als potenzieller Franchisegeber sollte man sein Geschäftsmodell auf Franchise-Eignung und -Attraktivität sehr kritisch prüfen, bevor man in den Aufbau eines Franchisesystems investiert. Aber auch als bereits etablierter Franchisegeber sollte man sich immer wieder den Fragen zur Attraktivität des eigenen Franchisesystemsselbstkritisch stellen.

Aber mit welchen Fragen (und Antworten) prüft man selbst die Franchise-Eignung und Franchise-Attraktivität seines Geschäftsmodells? Hier ein paar Beispiele, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben:

  • Können wir fachlich relevantes Know How exklusiv anbieten? Oder kann man dieses Know How auch günstiger oder besser am freien Markt einkaufen (z.B. durch Lehr- und Ausbildungsgänge)?
  • Können wir spezifisches, branchen-betriebswirtschaftlich relevantes Know How exklusiv anbieten, z.B. in Kompetenz in Marketing, insbesondere in Vertrieb und Verkauf?
  • Kennen wir die Erfolgsfaktoren unseres Geschäfts wirklich? Was z.B. unterscheidet einen guten Standort von einem weniger guten Standort? Warum sind manche Franchisepartner erfolgreicher als andere?
  • Können wir das fachlich und branchen-betriebswirtschaftlich relevante Wissen Know How (z.B. auch rechtliche Fragen) ständig erneuern und ausbauen? Haben wir dafür geeignete Prozesse und Strukturen etabliert und haben wir die Ressourcen (Kompetenzen und Kapazitäten dafür eingeplant?
  • Haben wir wirklich eine starke (d.h. bekannte) Marke, auch aus Sicht von Dritten? Sind wir z.B. aufgrund der Marke in der Lage am Markt höhere Preise für unser Leistungen (oder Produkte) zu realisieren?
  • Können wir im Wettbewerbsvergleich bessere, mehr oder andere Leistungen anbieten und diese ständig optimieren? Haben wir ein Qualitäts- oder auch ein Innovationsmanagement?
  • Können wir wichtige Geschäftsprozesse (z.B. Online-Marketing, Produktentwicklung, Buchhaltung, Fakturierung, Inkasso etc.) in der Zentrale besser und kostengünstiger im System bereitstellen, als es die einzelnen Franchisenehmer für sich alleine können?
  • Können wir Technologien zentralisiert besser beschaffen und im System kostengünstiger bereitstellen, als es die einzelnen Franchisenehmer für sich alleine können?
  • Haben wir ein aktives Partnermanagement? Betreuen wir unsere Franchisepartner differenziert nach Bedarf und Erfolgspotenzial?

Fünf dieser neun Fragen sollte man schon eindeutig mit "Ja" beantworten können, wenn man eine dauerhafte Berechtigung als Franchisegeber haben will.Will man tiefer in diese Fragen einsteigen, eignet sich beispielsweise das EFQM-Modellaus dem Qualitätsmanagement, um einen kontinuierliche Verbesserung zu unterstützen.